SELF-COMPASSION FOR LEADERS
– TRANSFORMATIVE POWER

Resilienz beschreibt die Fähigkeit, herausfordernde Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigungen zu überstehen. Kultivieren Sie Ihre Fähigkeit zu psychischer Widerstandskraft, innerer Ruhe und emotionaler und kognitiver Belastbarkeit, indem Sie in sich gehen und Selbstmitgefühl üben. ​​​​Die weitrechenden Effekte von Selbstmitgefühl auf die individuelle Resilienz wurden in diversen Studien dargelegt:

• Association of Physicians‘ Self-Compassion with Work Engagement, Exhaustion, and Professional Life Satisfaction, Babenko & Mosewich (2019), in Medical Sciences.
  In dieser Studie wurde der Zusammenhang zwischen Selbstmitgefühl und beruflichem Wohlbefinden untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass selbstmitfühlende Personen ein höheres Engagement bei der Arbeit zeigen, sich weniger emotional, körperlich und kognitiv erschöpft fühlen und zufriedener mit ihrem Berufsleben sind.
• Self-compassion and resilience at work: A practice-oriented review. Advances in Developing Human Resources, Lefebvre, Montani & Courcy (2020).
  Die Beziehung zwischen Selbstmitgefühl und Resilienz bei der Arbeit werden in diesem Artikel skizziert. Selbstmitgefühl fördert einen aufmerksamen Zuhörstil sowie die persönliche Resilienz und den Grad an Selbstwahrnehmung.
• Feeling like a burden: Self-compassion buffers against the negative effects of a poor performance, Wirth, Allen & Zitek (2020), in Social Psychology.
  Der Charakterzug Selbstmitgefühl federt die negativen Effekte nach einer Fehlentscheidung oder einem Fehler bei der Arbeit ab und stärkt die individuelle Resilienz, wie in dieser Studie anhand verschiedener Gruppen herausgefunden wurde.

Als grundlegende psychologische Fähigkeiten spielen Empathie und Mitgefühl vor allem im Arbeitsumfeld eine entscheidende Rolle. Ohne sie ist der Aufbau und Erhalt von Beziehungen unmöglich. Die Doppelwirkung von Selbstmitgefühl liegt darin, durch die mitfühlende Haltung sich selbst gegenüber, automatisch die Fähigkeit des Mitgefühls für andere zu stärken. 

• Compassion for others and self-compassion: levels, correlates and relationship with psychological well-being, Lopez, Sanderman, Ranchor & Schroevers (2017) in Mindfulness 9, S. 325-331
  In dieser Studie wurde der Zusammenhang zwischen Selbstmitgefühl und der Sorge um das Wohlergehen anderer untersucht. Zu den Teilnehmern gehörten 384 Hochschulstudenten, 400 Erwachsene und 172 Meditationspraktizierende. Bei allen Teilnehmergruppen stand ein höheres Maß an Selbstmitgefühl in signifikantem Zusammenhang mit mehr Perspektivübernahme, geringerer persönlicher Belastung und größerer Vergebung. 

Authentizität bedeutet “Echtheit” – sich selbst als echt zu empfinden und von anderen als echt wahrgenommen zu werden. Authentische Führung legt Wert auf Transparenz, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Authentische Führungskräfte bauen authentische Beziehungen auf und wecken Vertrauen und Motivation bei ihren Mitarbeitenden. Selbstmitgefühl stärkt die individuelle Authentizität, unterstreicht den eigenen Wertekompass und kann zu einer besseren Zusammenarbeit führen.

• Does Self-Compassion increase the Authenticity of a leader? How Self-Compassion can enhance Authentic Leadership Development, Tondock (2017). (Buch)
  Wie Selbstmitgefühl die Authentizität einer Führungskraft bestärkt, ist Gegenstand dieser Masterarbeit. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass Selbstmitgefühl auf die Entwicklung einer authentischen Führung einzahlt.
• The relationship of mindfulness and self-compassion to desired wildland fire leadership, Waldron, Ebbeck (2015) in International Journal of Wildland Fire.
  Achtsamkeit und Selbstmitgefühl sind Prädiktoren für erwünschte Führungsqualitäten – so die Ergebnisse dieser Studie mit 43 Vorgesetzten und 246 Mitarbeitenden.

Ein Servant Leader ist in erster Linie auf das Wachstum und Wohlergehen der Menschen und Gemeinschaft fokussiert. Während die traditionelle Führung im Allgemeinen die Ausübung von Macht durch einen Manager an der „Spitze der Pyramide“ beinhaltet, teilt ein Servant Leader seine Macht, stellt die Bedürfnisse der anderen an erster Stelle und hilft seinen Mitarbeitern, sich zu entwickeln und Ergebnisse zu realisieren. Die Rolle eines Servant Leaders besteht darin, das zu fördern, was bereits an Potential in einem Mitarbeiter steckt. 

• Positive Leadership, power and compassion, Martin & Heineberg (2017), in P. Gilbert (Ed.), Compassion: Concepts, research and applications (pp. 221 – 236).
  Gegensätzlich zur Intuition zeigt diese Forschung, dass das Praktizieren von Selbstmitgefühl eine Steigerung der persönlichen und organisatorischen Leistung im positiven Sinne beeinflussen kann.
• Self-compassion and 21^st Century Leadership, Zamora, Simone, Hiestand, Hill & Malone (2015).
  Die zentralen Ergebnisse dieser Studie führen folgende Punkte ans Licht: (1) Selbstmitgefühl ist eine ungenutzte Ressource für die Führung im 21. Jahrhundert, die oft missverstanden wird; (2) wenn wir Selbstmitgefühl praktizieren, setzen wir einen positiven emotionalen Akzent in unserem Leben und unserer Führungspraxis und; (3) wenn Selbstmitgefühl und Führung im 21. Jahrhundert kombiniert werden, erhöht sich unsere Fähigkeit, Selbstfürsorge ohne Schuldgefühle zu praktizieren